Aktueller Stand in Mayen-Koblenz
Von den insgesamt 2.545 bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) in Rheinland-Pfalz leben 214 Infizierte im Kreis Mayen Koblenz (Stand: 29.03.).
Mayen-Koblenz stellt mit etwa 214.000 Einwohnern 5,2% der Einwohner unseres Bundeslands. Mit 9% der bestätigten Infektionen im Bundesland ist die Zahl der Infizierten in unserem Kreis also deutlich höher als im Landesdurchschnitt.
Nach dem 16. März entwickelten sich die bestätigten Neuinfektionsraten in Mayen-Koblenz ähnlich wie im Rest Deutschlands und Rheinland-Pfalz. Das ist in der dieser Grafik zu sehen, die die Neuinfektionen im Verhältnis zu den bisherigen Infektionen zeigt. Auch hier wird der Ausschlag am 13. März deutlich und man erkennt höhere Infektionsraten am 14. und 15. März. Danach bleiben die Neuinfektionsraten hinter dem deutschen und rheinland-pfälzischen Durchschnitt zurück. Insbesondere die geringe Rate an Neuinfektionen in den letzten Tagen ist positiv.
Diese Grafik zeigt die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland, Rheinland-Pfalz und Mayen-Koblenz pro 100.000 Einwohner. Während es in Deutschland und Rheinland-Pfalz ähnlich viele bestätigte Infektionen pro Einwohner gibt, zeigt sich auch hier, dass die Zahl in unserem Kreis überdurchschnittlich hoch ist. Vor allem vom 13. bis 16. März hat die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle stark zugenommen.
Warum ist die Zahl der bestätigten Fällen in Mayen-Koblenz höher?
Es gibt also vergleichsweise viele Fieberambulanzen im bzw. in der Nähe des Kreises. Deshalb kann hier eine recht hohe Zahl an Personen auf eine Infektion mit dem Coronavirus untersucht werden. Je mehr Menschen untersucht und getestet werden, desto mehr Infektionen können auch entdeckt werden. Es ist davon auszugehen, dass in unserer Region eine höhere Zahl von Infizierten auch tatsächlich entdeckt wird und daher auch in der Statistik auftaucht. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wer weiß, dass er infiziert ist, kann sich entsprechend verhalten und wird wenn möglich die Infektion nicht weiterverbreiten.
In ganz Rheinland-Pfalz existieren inzwischen 31 Fieberambulanzen. Dort können sich Patientinnen und Patienten mit grippeähnlichen Symptomen nach vorheriger telefonischer Anmeldung auf das Coronavirus untersuchen lassen. Die Landesregierung will mithilfe dieser Ambulanzen die örtlichen Hausärztinnen und Hausärzte entlasten.
Die Grafik zeigt die Verteilung der Fieberambulanzen im Land.
Die Fieberambulanzen in Mayen und Koblenz haben bereits am 10. März begonnen erste Test durchzuführen. In den folgenden Tagen wurden auch im Rest des Landes die Fieberambulanzen geöffnet. Es dauert etwa ein bis zwei Tage, bis die Testergebnisse vorliegen. Die Anzahl der Untersuchten in den Fieberambulanzen ist in den ersten Tagen nach Eröffnung geringer, als in den folgenden Tagen. In Mayen wurden zum Beispiel am 10. und 11. März insgesamt 85 Personen untersucht, in Koblenz an beiden Tagen 255. Alleine am 13. März wurden hingegen 98 Personen in Mayen und 331 in Koblenz untersucht. So erklärt sich, dass erst 3 bis 5 Tage nach Eröffnung der Fieberambulanzen in Mayen und Koblenz die Zahl der bestätigten Infektionen im Kreis Mayen-Koblenz so deutlich angestiegen ist.
Ein weiterer Grund für die hohe Zahl an bestätigten Infektionen im Kreis sind sogenannte „Super-Verbreiter“. Die Übertragungsrate des Coronavirus liegt nach Modellrechnungen bei 2 bis 2,6. Das heißt, dass ein Infizierter im Durchschnitt 2 bis 3 Personen neu ansteckt. Um diese Zahl zu senken, sind die Maßnahmen der Landesregierung so wichtig. Als „Super-Verbreiter“ wird ein Infizierter bezeichnet, der eine deutlich höhere Zahl an Personen ansteckt, als der Durchschnitt. Das passiert allerdings meist unbeabsichtigt und aufgrund der Umstände, nicht wegen der Person selbst.
In unserem Kreis kam es zu mindestens einer solchen „Super-Verbreitung“, als eine symptomfreie ältere Dame am 7. März eine Veranstaltung in Brey besuchte. Hier steckte sich wahrscheinlich eine relativ große Zahl von Personen an, die die Infektion dann wiederum an weitere Kontaktpersonen weitergaben, bevor am 12. März die Infektion der Frau bestätigt und die Bürgerinnen und Bürger informiert werden konnten. In der Folge wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung mit Symptomen gebeten, sich unmittelbar durch eine der Fieberambulanzen testen zu lassen. Anhand des Zeitpunkts der Bekanntgabe, der Inkubationszeit von durchschnittlich 5 Tagen und der Dauer bis Testergebnisse vorliegen, kann der starke Anstieg an bestätigten Neuinfektionen zwischen dem 13. und 16. März in Zusammenhang mit dieser „Super-Verbreitung“ stehen.
Wie geht es weiter?
Die Region Koblenz und Umgebung verfügt über relativ viele, gut ausgestattete Krankenhäuser. Allein in Koblenz selbst existieren neben dem BundeswehrZentralkrankenhaus, der St.-Martin-Stift, der Kemperhof, das Brüderhaus und der Marienhof. Hinzu kommt das St. Elisabeth-Krankenhaus in Mayen und die Krankenhäuser in Boppard, Cochem, Adenau, Neuwied und Lahnstein. Auch bei vielen Erkrankten ist also eine ausreichende medizinische Versorgung der Region sichergestellt. Zumal die große Mehrheit der an COVID-19-Erkrankten glücklicherweise keine Behandlung im Krankenhaus benötigen.
Wichtig bleibt daher vor allem weiterhin eine Infektion mit dem Coronavirus zu vermeiden. Das gelingt am Besten, indem man sich an die Empfehlungen der Landesregierung hält und ihre Maßnahmen umsetzt. Momentan sind dies vor allem die Kontaktbeschränkungen. Damit soll eine Verbreitung des Virus verhindert werden, indem man nur Menschen trifft, mit denen man ohnehin häufigen Umgang hat. Da sich das Virus fast nur durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch verbreitet, werden die Neuinfektionen so stark vermindert. Aber natürlich müssen diese Maßnahmen auch im Privaten umgesetzt werden. Es hilft nichts, wenn man in der Öffentlichkeit nur zu zweit unterwegs ist, sich aber dafür viele Freunde nach Hause einlädt. Weiterhin wichtig bleibt zudem eine gute persönliche Hygiene, insbesondere das regelmäßige und sorgfältige Händewaschen.
Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein. Dann wird sich der Einluss der einschneidenden Maßnahmen, die wir als Landesregierung ergriffen haben, zeigen.
Insgesamt bleibt die Lage wie zuvor hier und hier erklärt: Die Situation im Kreis Mayen-Koblenz bleibt vergleichbar mit der anderer Kreise in Rheinland-Pfalz, auch wenn die Zahl der Infektionen höher ist. Die medizinische Versorgung ist gesichert, aber wir beobachten die Entwicklung genau!
Aktuelle Informationen über die Maßnahmen der Landesregierung findet ihr unter: www.corona.rlp.de
Aktuelle Fallzahlen in Rheinland-Pfalz nach Kreisen unter: www.msagd.rlp.de
Aktuelle Meldungen der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz stehen unter www.kvmyk.de
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